Autor: Helmut Caspar
Falschgeld im Auftrag des Königs
Könige erheben sich gelegentlich über das Gesetz, die Geschichte ist voll von Beispielen für Rechtsbeugung und Verbrechen. Friedrich II. ließ, neben vielem anderem, Münzen fälschen, was da Zeug hielt. Dabei war das in Preußen und nicht nur dort strengstens unter Strafe gestellt. Während und nach dem Siebenjährigen Krieg (1757-1763) wurden unter großer Geheimhaltung auf Befehl Friedrichs II. massenhaft falsche Münzen geprägt. Geschätzt wird, dass der Monarch seine Kriegskosten zu einem Sechstel bis zur Hälfte aus der Herstellung und dem Vertrieb minderwertigen sächsischen und polnischen Geldes, der so genannten Ephraimiten, bestritten hat.
Was normalerweise unter strengster Strafe stand, haben der König und nach ihm manche Historiker und Numismatiker als notwendiges Übel und hilfreich für die Rettung Preußens vor drohendem Untergang gerechtfertigt. Friedrich II., den die borussische Propaganda schon zu seinen Lebzeiten als das Glück der Völker und einen von seinen Untertanen geliebten großen Helden feierte, hatte schon vor dem Siebenjährigen Krieg fremde Münzen nachahmen lassen und damit ein schweres Verbrechen begangen.
Falschgeld im Auftrag des Königs…