Autor: Helmut Caspar
Friedrich II. und der Staatschatz
Im Unterschied zu vielen anderen Herrschern seiner Zeit war der preußische König Friedrich II., der Große, an Finanz- und Wirtschaftsfragen stark interessiert. Nach seinem Regierungsantritt am 31. Mai 1740 mühte er sich um die wirtschaftliche Konsolidierung des Landes und die Verbesserung seiner Infrastruktur. Allerdings rissen die von ihm um die reiche Provinz Schlesien gegen Österreich und seine Verbündeten geführten Kriege große Löcher in die Staatskasse, die aber durch englische Subsidien und die Ausgabe minderwertigen Geldes einigermaßen gestopft werden konnten.
Ein großes Anliegen des Königs war es, die ständig wiederkehrenden Missernten und Hungersnöte einzudämmen. An die Aufhebung der Leibeigenschaft dachte er nicht, dafür war ihm die feudale, vordemokratische Klassengesellschaft denn doch zu wichtig. Erst zwei Jahrzehnte nach dem Tod des Königs am 17. August 1786 wurde die elende Erbuntertänigkeit in Preußen aufgehoben.
Friedrich II. und der Staatschatz…