Ägypten war im römischen Reich das wohl größte Währungsgebiet mit einem eigenen Finanzsystem. Auch noch als römische Provinz wurde im alten System geprägt. Die Tetradrachmen, Drachmen und andere Nominale stammten vor allem aus Alexandria und mussten mit den römischen Nominalen in einen Wechselkurs stehen. Feste Zeugnisse hierfür gibt es allerdings erst ab der flavischen Zeit. In der frühen julisch-claudischen Kaiserzeit fehlen klar definierte Wechselkurse. Unter anderem Mommsen ging aufgrund von späteren Quellen noch davon aus, dass ein Aureus mit 25 Tetradrachmen gleichgesetzt wurde, was sich auch auf andere Nominale anwenden ließe. Eine konkrete Gleichsetzung von Denar und Tetradrachme kann es zu Augustus und Tiberius aber noch nicht gegeben haben.
Fritz Mitthof geht in seinem Artikel über die Entwicklung dieses Wechselkurses ein und bezieht sich dabei vor allem auf epigraphische und metallurgische Quellen.
Fritz Mitthof, Das Wertverhältnis des alexandrinischen Billon-Tetradrachmons zur Reichswährung unter Augustus und Tiberius. In: Chiron 39 (2009) 193–208.
Abb.: Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung, Auktion 265 (2019), Los 1177. (Zuschlag: 450€).