Ich werde wohl nie das verschmitzte Gesicht meines Opas vergessen, wenn er sich mit der gut gefüllten Holzkaffeemühle zwischen den Knien auf dem Küchenstuhl niedersetzte und ganz langsam die Kurbel zu drehen begann. Die über Jahre fest in ihren Abläufen eingeübte Prozedur des Kaffeekochens war inzwischen zum Ritual geworden. Auf dem kleinen Küchenregal am Küchenfenster lagen dann meist einige Münzen und ab und an auch einmal ein Geldschein.
Die Kaffeemühle war der Ort für die „stille Reserve“ an Bargeld im Haushalt der Großeltern geworden. Weshalb das so war, keine Ahnung, denn danach gefragt hatte ich nie. Erst viele Jahre später erfuhr ich den Grund für diesen recht ungewöhnlichen Ort.
Geld stinkt nicht, ein warmer Ofen und duftende Scheine aus der Kaffeemühlenkasse…