Autor: Helmut Caspar
Geldscheine und Scheingelder
Nach dem 1763 siegreich beendeten Siebenjährigen Krieg begann in Preußen die Zeit des „Retablissements“, des Wiederaufbaues. Auf zehn Prozent der Bevölkerung, etwa eine halbe Million Menschen, bezifferte Friedrich II. die Bevölkerungsverluste seines Landes. Unübersehbar waren die Zerstörungen ganzer Provinzen. Der König, davon überzeugt, daß die Fürsten dem „Speer des Achilles gleichen“ müssen, welcher das Übel verursacht und es heilt, mühte sich nach Kräften um die Behebung der Schäden.
Zu den Kriegsfolgen zählte er die allgemeine Zerrüttung des Landes sowie Kummer und Mutlosigkeit der Untertanen, verheerte Landstriche, zerstörte Städte, unbestellte Äcker, allgemeine Verarmung, Sittenlosigkeit und Roheit. Die kümmerliche Lage habe ihn genötigt, „seine Zuflucht zu der allergenauesten Haushaltung“ zu nehmen. Die dringendsten Bedürfnisse seien von den Kontributionen der Sachsen, von den Hilfsgeldern der Engländer und dem veränderten Münzfuß bestritten worden. Letzeres sei „ein gewaltsam und vielen Schaden verursachendes Mittel, aber es war unter diesen Umständen das einzige zur Erhaltung des Staates“.
Geldscheine und Scheingelder…