Autor: Univ.-Lekt.Lic.Dr.Dr Günther E. Thüry
Götter, Geld und die Gelehrten (Teil 10)
Eine Untersuchung über antike Weihemünzen hat der britische Numismatiker und Althistoriker Michael H. Crawford einmal mit der Bemerkung eingeleitet: in den Weihefunden seien ja oft ebenso Münzen wie Terrakotten enthalten. Aber da sei ein grundsätzlicher Unterschied zu bedenken. Wenn jemand, der von einem Fußleiden geheilt wurde, einer Gottheit dankbar einen Terrakottafuß opferte, dann sei das (obwohl er für die Terrakotta hatte zahlen müssen) kein Objekt, das für ihn selbst oder für irgendwen sonst von Wert war. Bei Geld aber sei das anders. Es sei ja nicht eigens nur deshalb hergestellt worden, um geopfert zu werden; und es sei ein wieder verwendbarer Wertgegenstand (M. H. Crawford, in: O. de Cazanove – J. Scheid, Hgg., Sanctuaires et sources dans l’antiquité [Neapel 2003], S. 69). Das ist natürlich richtig.
Und was die Höhe der geopferten Summen betrifft, war zwar der Wert der einzelnen Opfermünzen in aller Regel gering; aber die ständigen Einzelopfer summierten sich doch zu ganz erheblichen Beträgen.
Götter, Geld und die Gelehrten (Teil 10)…