Autor: Univ.-Lekt.Lic.Dr.Dr Günther E. Thüry
Götter, Geld und die Gelehrten (Teil 13)
Wenn ein Schiff gebaut wird, ist es bis heute üblich, ihm einen oder mehrere Glücksbringer mit auf seinen Lebensweg zu geben. Da sie nicht abhanden kommen dürfen, werden sie sozusagen „mit verbaut“. Es sind Münzen oder Medaillen, die in einer feierlichen sogenannten „Münzzeremonie“ entweder in die Mastspur unterhalb des Mastes bzw. des Hauptmastes gelegt werden; oder man schweißt sie in den Mast selbst ein; oder man deponiert sie in einer an Bord angebrachten Box mit einem zugeschweißten Deckel. Der Brauch, Münzen in die Mastspur von Schiffen zu legen, lässt sich archäologisch bis ins Mittelalter und weiter bis in die Antike zurückverfolgen.
Während aber in Mittelalter und Neuzeit auf der Hand liegt, dass diesen Münzen reiner Amulettcharakter zukommt, hat man für die Antike immer wieder die Alternative erwogen, dass es sich – den Bauopfern an Land vergleichbar – um Opfer an die Götter handeln könnte.
Götter, Geld und die Gelehrten (Teil 13)…