Autor: Helmut Caspar
Groschen, Dukaten und harte Taler
Die Könige von Preußen wussten gut zu leben, und wer an ihrem Hof beschäftigt war, bekam im Durchschnitt mehr Lohn und Gehalt als der große Rest der Bevölkerung. Schaut man in Rechnungen aus dem 18. Jahrhundert, dann sieht man, dass alles, was mit Küche und Tafelfreuden zu tun hatte, mit Dukaten und Talern sehr gut bezahlt wurde. Kurfürst Friedrich III., ab 1701 König Friedrich I. in Preußen, gab riesige Summen für ausgefallene Speisen und köstliche Weine aus, sein Enkel Friedrich II., der Große, sammelte Gemälde, Skulpturen und brillantbesetzte Tabaksdosen und tauschte Gold in frische Kirschen.
Wer auf der anderen Seite seine Steuern und Abgaben nicht bezahlen wollte oder konnte, ja wem die paar Groschen fehlten, um den Hunger seiner Kinder zu stillen, wurde mit Waffengewalt dazu gezwungen und manchmal ins Gefängnis gesteckt. Da die Staatseinnahmen immer noch nicht ausreichten, dachten sich die Hohenzollern absonderliche Steuern aus, und auch der Ämter- und Titelhandel stand als Geldquelle in voller Blüte.
Groschen, Dukaten und harte Taler…