Autor: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hahn
Grundzüge der Altbaierischen Münz- und Geldgeschichte (Teil 11)
Nach der Absetzung des aufrührerischen Herzogs Heinrich II. gab Kaiser Otto II. im Juli 976 das baierische Herzogtum seinem gleichnamigen Neffen. Da dieser schon seit 973 als Herzog von Schwaben amtierte, befanden sich die beiden Herzogtümer wieder in einer Hand, wie schon zwei Jahrzehnte davor unter seinem Vater Liutolf; von diesem leitet sich gewissermaßen seine Geblütsberechtigung her. Aus der 61/3 jährigen Regierung des Herzogs Otto sind nur wenige Ereignisse überliefert. Zugleich mit seiner Einsetzung war das baierische Herzogtum durch die Abtrennung von Kärnten geschmälert, Ämter und Güter umverteilt worden. Der abgesetzte Herzog Heinrich II. hatte bei Herzog Boleslaus II. von Böhmen (972-999), der wahrscheinlich sein Schwager war, Zuflucht gefunden.
Otto unterstützte den Kaiser 977 in einem Feldzug gegen Boleslaus, während Heinrich II., dem sich Bischof Heinrich I. von Augsburg und Herzog Heinrich von Kärnten anschlossen, nach Baiern einfielen. Die drei Heinriche wurden schließlich von den beiden Ottos besiegt und gefangen genommen. Ende 980 zog Herzog Otto mit dem Kaiser nach Italien und starb am 1. November 982 in Lucca; begraben wurde er von seiner Mutter in deren Hauskloster zu Aschaffenburg.
Grundzüge der Altbaierischen Münz- und Geldgeschichte (Teil 11)…