Autor: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hahn
Grundzüge der Altbaierischen Münz- und Geldgeschichte (Teil 26)
Siegfried I. hat die Augsburger Bischofsprägung wieder aufgenommen. Dies dürfte allerdings erst nach der Königswahl Heinrichs II. (Juli 1002) geschehen sein, denn es wurde der aus diesem Anlaß in Regensburg eingeführte Münztyp (MR 27,s. mt 11/2005, S.140) übernommen. Von Siegfrieds Vorgänger Gebhard (996-1000) kennen wir keine Münzen, was insoferne seltsam ist, als er der einzige Augsburger Bischof der „Dannenberg“-Zeit bleibt von dem uns eigene Prägungen fehlen.
Über Gebhard wie über Siegfried I. ist wenig bekannt1. Der letztere ist wahrscheinlich auf Verwendung Herzog Heinrichs IV. im Herbst des Jahres 1000 zum Bischof von Augsburg gewählt worden; die Investitur erhielt er von Kaiser Otto III., der sich in Italien aufhielt. Bis zu dessen Tod im Januar 1002 könnte sich Siegfried im kaiserlichen Gefolge aufgehalten haben und erst mit dem Leichnam des Kaisers nach Augsburg zurückgekehrt sein. Nun unterstützte er die Königswahl des baierischen Herzogs (Juli 1002).
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