Autor: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hahn
Grundzüge der Altbaierischen Münz- und Geldgeschichte (Teil 31)
Egilbert, zuvor Kanzler Heinrichs II. und von diesem zum Bischof von Freising ernannt, wurde im August 1006 ordiniert, worauf er sich vornehmlich dem Ausbau seines Bistums widmete (was ihm später den Geruch eines Seligen einbrachte). Kaiser Konrad II. bestellte ihn im Jahre 1029 zum Erzieher (tutor) seines jungen Sohns und Mitkönigs Heinrich (III.), ohne daß wir wissen, welche Verdienste ihn dafür praedestiniert haben. Von da an lenkte Egilbert die Geschicke Baierns, bis Heinrich im Jahre 1033 für mündig erklärt wurde. Auch späterhin bewahrte er seinen Einfluß, obwohl er zeitweise bei Kaiser Konrad in Ungnade fiel1.
Als Auslöser für die Wiederaufnahme einer Prägetätigkeit in Freising und die Ausübung des Münzrechts durch Bischof Egilbert sind mehrere Gelegenheiten zu erwägen, bei denen er sich in Königsnähe befand: zuerst im Mai 1025, als Konrad II. auf seinem Umritt nach Baiern kam, wo ihm die Fürsten und Bischöfe huldigten; dann im Juni 1027 nach der Rückkehr des Kaisers von seinem Romzug, als Konrad II. in Regensburg (anläßlich der Wahl und Belehnung seines Sohnes zum Herzog) das Reichsgut in Baiern feststellen ließ, wobei auch Untersuchungen zu Freisinger Ansprüchen angestellt und zugunsten von Egilbert entschieden wurden; weiters im März 1029, als Egilbert angeblich von dem nach Freising gekommenen Kaiser eine Generalkonfirmation des Besitzstands seines Bistums erhielt, darunter auch die percussura proprii nomismatis2, sowie schließlich im April 1034, als der Kaiser in Regensburg die Osterpfalz und einen Reichstag abhielt.
[pdf-embedder url="https://www.moneytrend.at/wp-content/upl…