Wie ich bereits im Artikel letzter Woche dargelegt habe, war Hadrians Nachfolge als neuer Kaiser weniger von Trajan bestimmt, sondern vor allem seinem Umfeld, wenngleich auch vieles dafür spricht, dass Hadrian zum Nachfolger auserkoren werden sollte und die naheliegendste Wahl war. Am Sterbebett wurde Trajan vor allem von seiner Frau Plotina begleitet, die posthum dann die Adoption Hadrians in die Wege leitete. Es ist bekannt, dass sie schon lange Zeit zuvor Hadrian favorisiert hatte und in seiner Karriere hinter ihm stand. Eine weitere wichtige Rolle spielte Hadrians Ehe mit Vibia Sabina, durch die er in die Kaiserfamilie eingeheiratet war. Sabina war die Tochter der Matidia der Älteren, die ihrerseits die Nichte Trajans war. Es war zwar weder eine Heirat aus Liebe, noch wurde die Verbindung außerordentlich von Trajan gefördert, doch verband sie ihn stark mit der Kaiserfamilie.
Wohl noch im ersten Jahr seiner Herrschaft – etwa zur selben Zeit als er auch andere Fürprägungen für Trajan und Plotina prägen ließ – wurden diese Aurei mit den Porträts der beiden Frauen Plotina und Matida geprägt, die als einer der Schritte zu Hadrians schwieriger Legitimation als neuer Kaiser zu sehen sind.
Nomos, Auktion 24 (2022), Los 406. (Zuschlag: 120.000 CHF).