Nicht alles, was echt und alt aussieht, muss auch echt und alt sein. Das gilt für Antiquitäten, archäologische Fundstücke, Gemälde, Grafiken, Dokumente und Skulpturen ebenso wie für Münzen und Medaillen. Gerade hier gibt es manche raffiniert gemachte Fälschungen, die oft nur nach eingehender Prüfung entlarvt werden können. Wer in alten Zeiten beim Fälschen von Münzen oder beim Bezahlen mit ihnen erwischt wurde, endete unter dem Gejohle einer schaulustigen Menge am Galgen, in siedendem Öl oder unter dem Schwert des Henkers. Die 1532 von Kaiser Karl V. erlassene „Peinliche Halsgerichtsordnung“, auch Carolina genannt, legte neben vielen anderen Strafen fest, was mit Münzverbrechern geschehen soll. Unzählige Gerichtsakten berichten, wie man Täter mit und ohne Folter überführte und was aus ihnen wurde.
Das Mittelalter war geprägt von Kriegen und Epidemien, von Gewalt, Mord und Totschlag. Nur wenige Privilegierte konnten lesen und schreiben, die Lebenserwatung für die meisten Menschen war gering. Sie hatten Mühe, sich und ihre Familien mit vielen Kindern einigermaßen über Wasser zu halten. Die Chroniken sind voll von Berichten über den oft brutalen Umgang der Leute miteinander, und sie schildern, wie gewaltig der Unterschied zwischen Arm und Reich, Unten und Oben war und welche letztlich erfolglose Versuche es gab, die Standesschranken zu überwinden. Nur wenigen Leuten aus den Unterschichten, wie wir heute sagen würden, gelang es, sich nach oben zu arbeiten, Vermögen anzuhäufen und Ansehen zu gewinnen.
Hängen, verbrennen, köpfen, sieden…