Edelmetall in der Form von Barren oder sogenannten „Hack-Gold“ zählten im mediterranen Raum zu den frühesten prämonetären Geldformen. Ähnliche Funde von Gold und Silber gibt es auch im keltischen Europa. Diese Barren in keltischen Raum wurden lange Zeit als „Vorstufen“ bei der Produktion von Münzen gesehen. Eneko Hiriart und Julia Genechesi gehen hier aber auf die Frage ein, ob gewogenes Metall – in der Form von Barren – im keltischen Raum als Zahlungsmittel verwendet worden war. Besonders rohe, ungeformte Metallbarren, konnten dabei wohl mehr eine Zwischenstufe bei der Münz- oder Schmuckproduktion gewesen sein. Bei präzis geformten Barren und deren Zuschnitten wird die Differenzierung schon schwieriger, da der Edelmetallgehalt von Funden enorm schwanken konnte, was diese Stücke als Zahlungsmittel im standardisierten Sinn unbrauchbar machte. Aber vor allem die Variabilität (ungeformt, geformt und zugeschnitten) legt nahe, dass diese Funde verschiedene Funktionen haben konnten. Zudem verweisen Markierungen auf eine gezielte Fragmentierung und plattierte Barren – außen Gold und innen Kupferkern – darauf, dass es sich bei diesen Stücken um fertige Endprodukte für den Umlauf handelte.
Die Argumentationen und Schlussfolgerungen von Eneko Hiriart und Julia Genechesi gehen noch auf viele weitere Details ein, darum möchte ich auf deren Artikel verweisen.
Eneko Hiriart und Julia Genechesi, Gold and Silver “Ingots” across Celtic Continental Europe: A Monetary Use? In: American Journal of Numismatics, Vol. 33 (2021) 121-140.
Abb. (nicht aus dem Artikel): Numismatik Naumann, Auktion 111 (2021), Los 1. (Zuschlag: 725€).