Als Brockage bezeichnet man Münzen, welche durch einen Fehler im Prägeverfahren entstehen, bei dem die fertig geprägte Münze am Stempel „kleben“ bleibt und der nächste Prägeschlag mit dieser Münze ausgeführt wird. Das Resultat sind Münzen, die auf der einen Seite das korrekte konkave Bild tragen, auf der anderen Seite hingegen das konvexe/inkuse Bild, welches von der Münze am Stempel übertragen wurde.
Brockage Münzen haben bisher eher wenig Aufmerksamkeit in der Forschung erhalten, doch widmet sich Jack Nurpetlian in einem Artikel des Numismatic Chronicle diesem Phänomen, da sich seiner Ansicht nach hier einige Details über das Prägesystem erkennen lassen. Ihre Entstehung lässt sich vor allem durch einen stark gesteigerten Präge-Output erklären, da bei einer erhöhten Produktion auch die Wahrscheinlichkeit solcher Fehler stieg. Dies erklärt auch, warum vor allem zu Zeiten der römischen Republik mit einer steigernden Massenproduktion mehr Brockagen auftauchen.
Jack Nurpetlian, Brockage Coins. In: The Numismatic Chronicle 178 (2018) 225-245.
Abb. (nicht im Artikel): Numismatica Ars Classica NAC AG, Auktion 73 (2013), Los 92. (Zuschlag: 3.750 CHF).