Autor: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hahn
Kaiser Tiberius II. (578-582) Teil 2
Eine Änderung in der Münzpolitik wird in der Metrologie der Kupfermünzen nicht gleich nach dem Regierungswechsel faßbar, sondern erst für das Consulatsjahr, d. h. 579. Die erste Emission, führt als Datum das Regierungsjahr 4, das bis zum 7. 12. 578 reicht; es wird also offiziell nach der Caesarenerhebung des Tiberius gerechnet. Von dieser weniger als zwei Monate laufenden Emission mit dem Averstyp der Solidi in Bild und Umschrift und den üblichen Wertzahlen (M und K, wie unter dem Vorgänger) kennen wir aus Constantinopel entsprechend seltene Folles und Halbfolles, wobei auch die beiden bisherigen Emissionszeichen vorkommen, nämlich Kreuz (MIB 23a) und Christogramm (MIB 23b, 28b), wodurch die beiden Münzfüße (1/24 und 1/21 Pfund) unterschieden wurden (zu dem Phänomen der beiden, nebeneinander geprägten Münzfüße s. mt 5/2002, S. 127 und mt 6/2002, S. 125).
Dazu kommen Folles und Halbfolles aus Nicomedia, dort wie bisher nur mit Kreuz (MIB 34, 37). Cyzicus scheint in dieser Anfangsphase nicht aktiv gewesen zu sein, wohl aber Antiochia (MIB 46, 49), wo auch die Zehnerprägung wie unter Justinus II. weiterlief (MIB 56).
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