Autor: Helmut Caspar
Kaisertochter wurde Herzogin
Die braunschweigischen Herzöge verfügten über bedeutende Silberbergwerke und haben den „Segen des Bergbaues“, also die Ausbeute ihrer Bergwerke, in großem Stil in klingende Münze verwandelt. Schaut man sich ihre Talerprägung an, so fällt das Bemühen auf, durch lebenswahre Fürstenbildnisse, reichen allegorische Figurenschmuck, üppig dekorierte Wappenschilder und sinnige Sprüche, aber auch durch die Darstellung von Bergbaulandschaften zu glänzen. Allein schon das Bild des Wilden Mannes, der eigentlich ein Wappenhalter ist und als behaarter Riese mit einem Baum in der Hand daher kommt, wurde dutzendfach variiert.
Ein Stundenglas in seiner Hand, deutet er auf die Vergänglichkeit des Lebens. Eine Kerze versinnbildlicht, dass sich der Landesherr in der Sorge um seine Untertanen förmlich verzehrt. Abbild politischer und religiöser Kämpfe des 16. und 17. Jahrhunderts sind die Rebellen-, Wespen-, Schiffs-, Pfaffenfeind-, Glocken-, Freundschafts- und andere mit speziellen Namen belegte Taler. Dazu kommen diverse Sterbetaler und weitere an familiäre Ereignisse erinnernde Gepräge.
Kaisertochter wurde Herzogin…