Nach dem Beschluss des Vertrages von Verdun im Jahr 843 erhielt Karl der Kahle nach dem Tod seines Vaters Ludwig dem Frommen das westliche Königtum, bestehend aus Neustrien und Aquitanien.
Dort befand sich bekanntermaßen auch eine der größten und wichtigsten Münzstätten des Reiches: Melle. Auf diesen Denaren wird Karl der Kahle auf dem Avers als „+CARLVSREXFR“ genannt, mit einem Kreuz im Zentrum. Der Revers nennt in der Umschrift die Münzstätte Melle als „+METVLLO“ und zeigt im Zentrum das Karls-Monogramm. Wie man hier sieht, richtet sich Karl der Kahle sehr stark nach der Typologie seines Großvaters Karl dem Großen. Da hier keine klar identifizierbaren Bestandteile auftreten, die diese Münzen zweifelsfrei Karl dem Kahlen zuordnen, bleibt die Identifizierung oft schwierig.
Gerhard Hirsch Nachfolger, Auktion 276 (2011), Los 4502. (Zuschlag: 160€).