Besondere Aufmerksamkeit bekommen in der Numismatik oft Perioden, in denen es zu Änderungen im Geldwesen, wie etwa der Einführung neuer Nominale oder Münzen kam. Der Beginn des Goldgeldumlaufes auf dem Gebiet des heutigen Österreichs stellt hierbei keine Ausnahme dar und der Artikel von Bernhard Koch ist zu diesem Thema eine der prägnantesten Einführungen.
Koch widmet sich hier der Frage, wie man von der anfänglichen Verwendung von regionalen Pfennigen oder etwas später den Prager Groschen zu der Verwendung von Goldmünzen kam. Ausgehend vom italienischen Raum im 13. Jh. breiteten sich sogenannte floreni aurei – Florentiner Goldmünzen – nach Norden aus, wie etwa dieses Exemplar, dessen Typus auch gelegentlich als Münzfund vorkommt. Zu dieser Zeit spielte das Gold in Österreich allerdings nur eine untergeordnete Rolle. Größere Zahlungen wurden meist in großen Mengen Silber beglichen und wenn Gold im Spiel war, handelte es sich oft um ungemünztes Gold. Im 14. Jh. erkennt man jedoch eine immer größer werdende Bedeutung im Geldumlauf, wie sich durch Hortfunde belegen lässt.
Koch, Bernhard: Die Anfänge der Gold- und Groschenmünzen in den österreichischen Alpenländern 1250-1350, in: Numismatický Sborník 12, 1971-1972, Praha 1973, S. 245-253.
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