Autor: Harry D. Schurdel
Kronen – Symbole der Herrscherwürde
Seit Jahrtausenden wird die symbolische Darstellung der Macht, das äußere Zeichen der Herrschaft, von allen Monarchen auf dem Kopf getragen: die Krone. Heute gibt es noch 28 Monarchien auf der Welt, und die meisten ihrer Repräsentanten nennen eine Krone ihr eigen, wenn auch die wenigsten noch mit ihr gekrönt werden. „Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben“, heißt es in der Offenbarung Johannis 2, 10. So ging denn die abendländische Auffassung davon aus, dass alle Herrschermacht direkt „von Gottes Gnaden“ stammt.
Im magischen Schein des Goldes glänzte die Krone deshalb nicht nur als Sinnbild fürstlicher und weltlicher Herrschaft, sondern ebenso als christliche Verheißung des Glaubens an Jesu Macht. Im europäischen Mittelalter verlieh erst die korrekt vollzogene Krönung mit der richtigen Krone (von lat. corona = „Kranz“) durch den richtigen, d. h. dazu autorisierten Krönungsberechtigten, den Coronator, einem Souverän seine wahre Legitimität. Kein Wunder, dass es darüber nicht selten Auseinandersetzungen gab; die berühmteste war der sogenannte Investiturstreit, der die Innenpolitik des Heiligen Römischen Reiches der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts beherrschte.
Kronen – Symbole der Herrscherwürde…