Boris Herrmann, Soest: Ich habe von Hungermedaillen gehört, doch kann ich mir unter diesen nicht viel vorstellen.
H. C.: Sie machen mit Ihrer Frage auf eine besondere Spezies in der Numismatik aufmerksam und auf ein ernstes Problem. In alten Zeiten, als man Hunger- und Teuerungsmedaillen anlässlich von Missernten, Heuschreckenplagen, Klimakatastrophen und ähnlichen Anlässen prägte, war die Landwirtschaft noch ziemlich altertümlich strukturiert und wenig effektiv.
Gutsherren zwangen Leibeigene zur Arbeit, kleine Bauern produzierten nur für den Eigenbedarf. Was sie darüber hinaus auf den Märkten verkauften, legte einen langen Weg zurück, und dabei verdarben viele mühsam erzeugte Produkte, denn man hatte keine geeigneten Kühlmöglichkeiten.
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