Von den Söhnen Karls des Großen bleibt nur noch Ludwig der Fromme übrig und wird bereits vor dem Tod seines Vaters noch im Jahr 813 zum Mitkaiser ernannt. Als Karl der Große wenige Monate darauf im Jahr 814 stirbt, wird Ludwig zum Kaiser gekrönt. Aus numismatischer Sicht zeichnet sich seine Regierungszeit vor allem dadurch aus, dass er Münzwesen wie auch sein Vater wieder verstärkt unter seine Kontrolle brachte. Zudem kann festgestellt werden, dass in dieser Zeit das Reich stark monetarisiert wurde, also Münzen weit mehr ein Faktor des täglichen Lebens wurden. Während unter Karl dem Großen die Porträtdenare noch als eine seltene Sonderprägung zu interpretieren sind, führte Ludwig der Fromme diese Typen in weitaus größerer Masse fort.
Der hier gezeigte Denar zeigt das Porträt von Ludwig mit Lorbeerkranz und der Legende HLVDOVVICVS IMP AVG. Ein Rückgriff auf die Porträtdenare seines Vaters, wie auch der römisch-kaiserzeitlichen Prägung, ist hierbei sehr deutlich. Die Rückseite zeigt das klassische Münzbild der Handelsstadt Dorestad – ein Schiff – mit der Legende DORESTATVS.
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG, Auktion 339 (2020), Los 21. (Zuschlag: 4.400€)