Bestimmte Münzstätten der Karolinger haben derart klar erkennbare Darstellungen, dass diese Münzen oft schon auf den ersten Blick zugewiesen werden können, ohne auch nur die Legende zu lesen. Ein klassisches Münzbild dieser Art sind etwa die Darstellung zweier Hämmer mit einem Ober- und Unterstempel. Dieser Denar von Ludwig dem Frommen zeigt auf dem Avers das Porträt des Kaisers mit der Umschrift „HLVDOVVICVS IMP AVC“. Der Revers zeigt zentral die vorhin genannten Prägewerkzeuge und in der Umschrift „+METALLVM“.
Melle war schon seit Beginn der karolingischen Herrschaft eine der bedeutendsten Münzstätten der Karolinger und hatte durch die lokalen Minen auch eine ausgezeichnete Versorgung von Silbererz. Diese Reversdarstellung taucht hingegen erst unter Ludwig dem Frommen auf, im Gegensatz zum Porträttypus, der auch schon unter Karl dem Großen verwendet wurde, wenn auch in einem weitaus geringeren Umfang.
Sincona AG, Auktion 50 (2018), Los 1087. (Zuschlag: 8.000 CHF)