Nach den Denaren mit dem Porträt von Ludwig dem Frommen gibt es auch Prägungen, die auf dem Revers ganz markant die Münzstätte nennen. Beispiele hierfür sind die Münzstätten Reims mit „REMIS / CIVIS“, Quentovic mit „QVENTO / VICVS“ oder Venedig mit „+VEN / ECIAS“. Diese folgten auf den Typus der Porträtdenare, welche von 814-818 n. Chr., geprägt wurden. Die Denare mit der Münzstättennennung lassen sich anschließend einordnen und dauern etwa 822/3 n. Chr.
Da aus dem Jahr 818/9 n. Chr. auch ein Kapitular überliefert ist, welches von „nova moneta et falsa moneta“ also unter anderem einer „neuen Münze“ berichtet, könnte angenommen werden, dass es zu dieser Zeit eine Änderung im Münzfuß gab. Analysen von Hortfunden zeigen jedoch, dass die darauffolgenden und deutlich besser überlieferten XPICTIANA RELIGIO-Denare immer noch mit etwa dem Gewicht weitergelaufen sind. Somit besteht auch die Möglichkeit, dass mit „nova moneta“ auch ein neuer Münztyp gemeint ist.
Fritz Rudolf Künker GmbH, Auktion 138 (2008), Los 5607. (Zuschlag: 1.400€)