Ab wann das römische Währungssystem einen fiduziären Charakter aufweist, ist Thema etlicher Diskussionen, doch spätestens seit der Reform Neros als der Silbergehalt der Denare auf rund 80% gesenkt wurde, ist es unbestreitbar, dass das System stark auf das Vertrauen der Bevölkerung angewiesen war. Auch wenn der Silbergehalt sank, so war der Wert der Münzen offiziell doch noch gleich. Einen weiteren großen Einschnitt stellte die Einführung des Antoninian dar, der den Wert eines Doppeldenares hatte, aber nur den 1,5-fachen Silbergehalt. Spätestens bei der Währungsreform des Aurelian 274 n. Chr. war das Vertrauen in den intrinsischen Wert verloren.
Haklai-Rotenberg behandelt in einem Artikel die Reform Aurelians und wie sie in Zusammenhang mit einer Vielzahl von Faktoren stand, die sich gegenseitig beeinflussten.
Merav Haklai-Rotenberg, Aurelian’s Monetary Reform: Between Debasement and Public Trust. In: Chiron 41 (2011) S. 1-40.
Abb. (nicht aus dem Artikel): Via GmbH, E-Live Auction 9 (2022), Los 270. (Zuschlag: 46€).