Autor: Helmut Caspar
Mit Punkt und Stern
Nach der Reichseinigung von 1871 hegte der sächsische Staat unter der Regierung von König Albert großartige Pläne für den Ausbau der Haupt- und Residenzstadt Dresden und speziell für ihr wunderschönes Schaufenster, die Brühlsche Terrasse hoch über der Elbe. Der neu zu bauenden Kunstakademie und dem Albertinum stand an der Münzstraße eine alte, unansehnliche Geldfabrik im Wege. Deshalb wurde die Dresdner Münze aufgehoben und nach Muldenhütten bei Freiberg verlegt.
Die letzten Dresdner Pfennige und die ersten in Muldenhütten geprägten Zwanzig-Pfennig-Stücke tragen untrügliche Merkmale und stellen in der an Raritäten wahrlich nicht armen Münzgeschichte der Kaiserzeit etwas Besonderes dar. Dass unterhalb der Kunstakademie vor langer Zeit Geld hergestellt wurde, verrät noch heute der Name Münzgasse. Die Häuser, die hier gestanden haben, gingen wie fast die ganze Dresdner Innenstadt in der Bombennacht vom 13. zum 14. Februar 1945 unter. An ihrer Stelle stehen jetzt Neubauten mit Wohnungen, Läden, Restaurants und Hotels.
Mit Punkt und Stern…