Münzen aus Papier: das Notgeld der Stadt Leiden

In vielerlei Hinsicht scheint die Vielfältigkeit von Papiergeld unbegrenzt zu sein. So konnten Notgeldscheine auch aus Holz hergestellt werden, wie im Beitrag letzter Woche. Doch Papiergeld muss nicht unbedingt in der Form von Scheinen auftauchen, um als solches zu gelten. Als sowohl eines der frühesten Papiergelder als auch Notgeld können die Notgeldmünzen der Stadt Leiden/Leyden in den Niederlanden bezeichnet werden.

Diese Papiergeldmünzen wurden 1574 während der spanischen Belagerung Leidens auf Pergament geprägt. Dass besonders zu Belagerungszeiten Notgeld benötigt wird ist ein häufiges Phänomen, welches auch schon in der Antike während der Belagerung Athens durch Sparta auftaucht, oder auch der Belagerung Wiens durch die Osmanen.

Diese Münzen zeigen auf dem Avers das Wappentier der Stadt – einen Löwen mit Schwert und Schild – und darum die Umschrift „PVGNO * PRO * PATRIA 1574“. Die Rückseite nennt den alten Namen der Stadt in vier Zeilen LVG / DVNVM / BATAVO / RVM, Ludgunum Batavorum.

Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung, Auktion 197 (2011), Los 6182. (Zuschlag: 325€)