Autor: Dr. Manfred Miller
Münzen der Dt. Klein- u. Kleinstgebiete (1600-1871) Teil 15
Rietberg (Ems) Trotz ihrer geringen Größe verfügte die Grafschaft über eigenes Militär und eine eigene Währung. Die Münzen wurden bis ins 17. Jahrhundert in der Müntestraße geprägt. Ferner gab es eigene Gesetze in der Grafschaft. Regiert wurde vom Schloss Rietberg aus, welches im 14. Jahrhundert etwa 1 km südlich der Stadt errichtet wurde. Im Jahr 1456 musste Graf Konrad V. die bisher reichsunmittelbare Grafschaft dem hessi schen Landgrafen Ludwig I. für 600 rheinische Gulden zu Lehen auftragen.
Damit verlor Rietberg seine Unabhängigkeit und lag unter der Lehnsherrschaft der Landgrafen von Hessen. 1533 ließ Graf Otto III., der in zweiter Ehe mit Onna von Esens, Tochter des ost friesischen Häuptlings Hero Omken, verheiratet war, in den Pfarrkirchen St. Johannes Baptist und St. Margareta von zwei Lippstädter Predigern die Reformation verkünden. Durch die Ver bindung Ottos mit Onna erwarb er die Anwartschaft auf das Harlingerland. Sein Sohn aus erster Ehe, Graf Otto IV., starb 1552 ohne einen Erben zu hinterlassen.
Münzen der Dt. Klein- u. Kleinstgebiete (1600-1871) Teil 15…