Nervas Position als neuer Kaiser war nicht unumstritten. Er hatte kaum einen Bezug zum Heer oder eine militärische Laufbahn, wodurch er das Heer nicht hinter sich wissen konnte, auch nicht die Prätorianer. Doch stand auch der Senat nicht gänzlich hinter Nerva. Die fehlende Akzeptanz durch das Heer und nur der teilweisen Zustimmung durch den Senat stellten eine große Gefahr für Nerva dar. Dies ging so weit, dass Nerva sogar im Palast gefangen gehalten wurde und die Prätorianer die Herausgabe der Mörder Domitians forderten.
Nervas kritische Situation dem Heer gegenüber veranlassten ihn im Oktober 97 etwa ein Jahr nach seiner Ernennung zum Kaiser dazu, Trajan zu adoptieren. Zu dieser Zeit war Trajan der Stadthalter Obergermaniens und hatte die Unterstützung der dort stationierten Legionen. Somit hatte Nerva durch Trajan auch eine militärische Kraft hinter sich und konnte den Druck durch die Prätorianer mindern. Dennoch blieb seine Beziehung zum Militär bestenfalls angespannt und an die Beliebtheit Domitians kam er bei manchen Legionen immer noch nicht heran.
Numismatica Ars Classica NAC AG, Auktion 102 (2017), Los 509. (Zuschlag: 18.000 CHF)