Autor: Mag. Jean-Pierre Riber
O ihr meine teuren fehlerhaften Münzen · Teil 7
BELAGERUNGSKLIPPE 1641 VON AIRE-SUR-LA-LYS (ARTOIS) Nichts Schlimmeres für eine Stadt oder Festung als eine Belagerung, die sich manchmal über Monate erstrecken konnte. So kam es, dass zur aktiven Verteidigung, kein kursierendes Geld mehr vorhanden war, um die Truppen zu bezahlen. Also schuf man Geld mit dem, was vorhanden war: Silbergeschirr der Kirchen oder Tafelgeschirr des Gouverneurs, aber auch Glocken, Blei von Dächern, selbst Leder (wenn es nicht von hungernden Einwohnern verzehrt wurde wie in Middelburg !) oder gar Papier, aus Messbüchern gerissen, zusammengeklebt und zu Münzen aus Pappe gedreht! Um dann, in verschiedenen Formen, und je nach Bedarf, in Teilchen geschnitten, welche ein Zeichen oder Text bekamen, und so zum direkten Kursgeld wurden, um eine Garnison standhaft zu halten und bis aufs Allerletzte eine Kapitulation zu verhindern.
Das heißt wiederum, dass all diese Stücke sehr selten sind und von höchster historischer Bedeutung. Und wenn solche kuriosen Stücke noch einen Schreibfehler aufweisen, wie zum Beispiel unser Stück mit OESES (sic! statt OBSES !), so sind uns derartige Sensationen noch begehrenswerter als die normalen bekannten Prägungen. Doch nun etwas Geschichte dazu.
O ihr meine teuren fehlerhaften Münzen · Teil 7…