Murad I. folgte Orhan Ghazi auf den osmanischen Thron. Seine frühen Akce sind im Stil noch ähnlich wie Orhans späte Prägung, die allerdings schon weniger ornamental als seine frühe Phase war. Der Avers nennt wie auch bei Orhan die Shahada und die Namen der ersten vier Kalifen. Der Revers folgt auch der üblichen Legende mit „Murad bin Orhan“ und der Formel „Möge seine Herrschaft lange währen“.
Der Strich, der den Revers trennt, wurde teils für eine Datierung verwendet. Zu Beginn taucht nur ein Strich auf, später zwei parallele Striche und zuletzt drei. Daraus entsprach die Interpretation, dass diese die Dekaden in Murads Regierung angeben. Diese Theorie konnte allerdings noch nicht plausibel bestätigt werden, da vor allem die Quantitäten der Gruppen gegen eine Unterteilung in 10-Jahres-Zyklen sprechen.
Solidus Numismatik, Auktion 45 (2019), Los 36. (Schätzpreis: 50€)