Autor: Martin Wolfgang Trott
Rationsscheine für Tibet
Tibet war vor der Besetzung durch die chinesische Armee ein Land, das sich schon immer autark ernähren konnte. Hungersnöte kannte man nicht und was selbst nicht produziert werden konnte, tauschte man gegen Wolle, Felle, Salz, Butter und vieles mehr. Als 1951 die Volksrepublik China, Tibet mit einer Invasion überrannte, wurde die alte tibetische Lebensordnung systematisch durch die chinesische ersetzt. Mißwirtschaft, Plünderungen, Amtsmißbrauch und das Einverleiben von tibetischen Nahrungsressourcen für die chinesische Armee, stürzte das Land in den Ruin. Immer mehr Soldaten wurden, offiziell als Befreiungsarmee betitelt, nach Tibet abkommandiert.
Durch die kaum vorhandene Infrastruktur konnten die chinesischen Soldaten nur unzureichend versorgt werden und so kam es 1959 zur Rationierung der Lebensmittel. Tibeter bekamen nur Rationsscheine, wenn sie arbeiteten. Kranke, Behinderte, Alte und andere arbeitsunfähige gingen leer aus und waren somit auf die Familienmitglieder angewiesen, die eine Arbeit hatten. Adelige, Mönche, Gutsbesitzer und andere Angehörige der Oberschicht wurden als Klassenfeinde eingestuft und bekamen keine Arbeitsgenehmigung und damit keine Lebensmittel. Sie mußten sich also etwas einfallen lassen um zu überleben. Viele tauschten ihre Habe, andere stillten ihren Hunger mit Wurzeln, Gräsern und Baumrinde.
Rationsscheine für Tibet…