Stempeluntersuchungen sind eine der vielversprechendsten Methoden, wenn es um die riskante Frage der Quantifizierung des Prägevolumen geht. Im Idealfall lässt sich der quantitative Output rekonstruieren, die prozentuelle Überlieferung von erhaltenen Stempeln schätzen und in manchen Fällen kann auch die Chronologie der Prägungen verfeinert werden.
Komplex wird es dadurch, dass in einer Prägestätte oft nicht nur eine Arbeitsstation genutzt wurde, sondern mehrere Teams nebeneinander arbeiteten. Dies kann dazu führen, dass sich Stempelverbindungen scheinbar über mehrere Arbeitsplätze hinweg ziehen. Bei drei Arbeitsteams waren entsprechend auch drei Stempelpaare in Gebrauch, die von Tag zu Tag vermischt werden konnten.
Solche Fälle wurden von Robert Bracey im Rahmen des 15. INC in Taormina vorgestellt und es wird auch erklärt, wie diese Probleme gelöst wurden.
Robert Bracey, Contributions of Die Studies to the Study of the Intensity of Ancient Coin Production: The Workstation Problem. Proceedings of the XV. International Numismatic Congress 2015, 83-87.
Abb.: Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG, Auktion 236 (2013), Los 175. (Zuschlag: 3.000€).