Nach den Wirtschaftskrisen und Hungernöten in Sachsen beschloss man 1772, der Schuldenkrise durch Ausgabe von Staatspapiergeld entgegenzuwirken. Diese als Cassen-Billets eingeführten Scheine bargen ein gewissen Risiko, da in vielen anderen Staaten bereits die Einführung von Papiergeld gescheitert war.
Darum war eines der obersten Ziele, dass die Scheine in Umlauf bleiben sollten und nicht wieder sofort zur Einlösung kamen. Zu Beginn wurden die Cassen-Billets in einem Gesamtwert von 1,5 Millionen Reichtalern herausgegeben. Um die Bevölkerung zur Akzeptanz dieser Scheine zu bewegen, verzichtete man unter anderem auf einen Zwangskurs und ebenso blieben Zahlungen in Münzgeld anerkannt.
Um die Scheine aber auch langfristiger im Umlauf zu etablieren, war es vorgesehen, Zahlungen an den Staat ab einer bestimmten Höhe in Cassen-Billets zu tätigen, wobei gegen eine Gebühr auch weiterhin eine reine Zahlung in Münzen möglich blieb.
Leipziger Münzhandlung und Auktion Heidrun Höhn, Auktion 94 (2020), Los 1.