Autor: Helmut Caspar
„Schlagt tot das lose Pack“
Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) zogen Kipper und Wipper durch deutsche Lande und kauften die guten alten und schweren Reichstaler und anderes vollhaltiges Geld auf. Sie wogen die Silbermünzen und kippten schwere Stücke von der Waage (Wippe), um sie einzuschmelzen und das Edelmetall mit Kupfer zu vermischen und zu strecken.
So entstand in großen Mengen billiges Geld, dem kein langes Leben beschieden war. Um des besseren Aussehens willen hat man den Stücken durch chemische Behandlung eine dünne Silberauflage verpasst, die aber bald abgegriffen war. Die Umtriebe der Kipper und Wipper wurden zunächst von geldgierigen Landesfürsten geduldet, ja auch aus egoistischen Gründen gefördert, denn die schlechten Taler, Gulden, Groschen, Kreuzer und Pfennige ergaben einen willkommenen Profit für die Staatskasse. Als aber die minderwertigen Machwerke in Form von Steuern und Abgaben in die Staatskassen zurück flossen, wurde dem Treiben ein Ende gemacht. Den Schaden hatte wie immer das Volk.
„Schlagt tot das lose Pack“…