In ihrer über 2600-jährigen Geschichte stand die Münztechnik die meiste Zeit auf niedrigem Niveau. Von der Antike bis weit in die Neuzeit hinein war die Herstellung von Geldstücken in der Abfolge schmelzen und walzen des Metalls sowie schneiden, sieden, reinigen sowie prägen der Ronden reine Handarbeit. Das Schürfen der Metalle und ihre Weiterverarbeitung verlangten großen Kraftaufwand und waren, da Arbeitsschutz im Wesentlichen noch unbekannt war, auch recht gefährlich. Reichte im Altertum und im Mittelalter die manuelle Prägemethode am Amboss noch aus, so kamen im 16. und 17. Jahrhundert die Spindelpresse, das Klippwerk und die Walzenprägung als nützliche Gerätschaften hinzu. In der Barockzeit hat man allegorische Titelblätter von Münzbüchern und -zeitschriften mit den Spindelpressen geschmückt. Die nach Art der Wein- und Buchdruckerpressen arbeitende Spindelpresse avancierte zum Symbol der „Münzkunst“ schlechthin und ist auch auf zahllosen Medaillen zum Thema „Numismatica in nummis“ zu finden.
Schmelzen, schneiden, sieden, prägen
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