Im Jahre 1352 übertrug Kaiser Karl IV. (1346-1378) der Stadt Erfurt Burg und Dorf Kapellendorf. Mit der Besitznahme war die Ausübung des Münzrechts verbunden. Nur zwei Jahre später am 16. Nov. 1354 überließ der Mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (1353-1371) auf Grund hoher Verschuldung wiederverkäuflich für 3.000 Mark löhtiges Silber (ca 690 kg Silber), sein Münzregal der Stadt. In der Münze wurden nur Erfurter Pfennige geschlagen. Für den Zeitraum 1373 bis 1442 finden sich in den Quellen keine Nachrichten über die Erfurter Münze.
Vermutlich ruhte das Münzwesen in Erfurt über mehrere Jahrzehnte. Um 1468 setzte die Prägung von einseitigen Hohlpfennigen ein. Sie zeigen im Münzbild den Schild mit Rad und die Kapellendorfer Pfähle. 1489 ist die ältste Jahresangabe die auf einer Münze zu lesen ist. Ab 1495 gibt es weitere Münzen mit Jahresangaben. Daneben existieren mehrere Pfennigtypen und Scherfe (Heller) ohne Jahresangaben. Ab 1534 veränderte sich ihr Aussehen. Sie sind einseitig glatt geprägt und zeigen im Münzbild nach dem Vorbild sächsischer Pfennige zwei Wappenschilde. Links das Erfurter bzw. Mainzer Rad, rechts daneben die Kapellendorfer Pfähle, darüber das Prägejahr mit den beiden Endziffern. Dieser Typ wird bis Anfang des 17. Jahrhunderts beibehalten.
Städtische Prägungen Erfurts…