Autor: U.E.G. Schrock
Typische Münzbilder (Teil 5)
Palme Schon im vierten vorchristlichen Jahrhundert führen manche Gepräge Siziliens eine Dattelpalme mit Fruchtständen im Münzbild. Ein Palmwedel gilt seit dem Mittelalter als Symbol der Märtyrer. So finden wir den Heiligen Stephan als ersten Blutzeugen (Protomartyr) z. B. auf Halberstädter Münzen damit dargestellt. Auch als Sargschmuck begegnen uns Palmenblätter, die in natura bei manchen Arten eine Länge von über 5 Metern erreichen. Als erste deutsche Münzen mit einem kompletten Palmbaum gelten barocke Gepräge der Grafschaft Waldeck. Palmen als meist tropische Bäume, denn nur wenige Arten gedeihen in den gemäßigten Zonen Südeuropas, sind in der Regel durch einen einfachen nicht verzweigten Stamm mit einer ausgedehnten Krone an dessen Spitze gekennzeichnet.
Durch ihre majestätische Erscheinung – gerade und zielstrebig gewachsene Stämme von 50 Meter Höhe sind durchaus üblich – beeindrucken sie die mit ihnen lebenden Menschen. Manche Arten bieten Nahrung, ihre Stämme und Blätter dienen als Baumaterial für Häuser und Schiffe, auch als Feuerholz und als Zierpflanze avancierten sie im nördlichen Europa zum Luxusgut begüterter Pflanzenliebhaber.
Typische Münzbilder (Teil 5)…