Autor: Dr. Wendelin Kellner
Ungewöhnliche und irreguläre Römermünzen (Teil 12)
Die Imitationen der Tetricus-Münzen sind bescheidene Münzchen. Unter den irregulären Prägungen sind sie aber meines Erachtens die wichtigste Gruppe. Hier begegnen sich römische Hofkunst und gallisch-germanisches Kunsthandwerk. Manche Graveure haben den Stil römischer Meister übernommen, andere haben einen eigenen lokalen Stil, einige haben sich mit groben Nachahmungen begnügt. Insgesamt bieten die irregulären Prägungen, die in und nach der Zeit Tetricus I. und seines Sohnes geprägt wurden, ein farbiges Bild. Leider sind sie meines Wissens noch nicht nach der Handschrift einzelner Werkstätten geordnet worden.
Eine Ordnung nach Revers-Legenden, wie sie Heinz-Joachim Schulzki in der „Antoninianprägung der gallischen Kaiser“ (AGK), Bonn 1966 unternommen hat, kann ich hier nicht versuchen; dafür sind die Inschriften zu schlecht lesbar. Ich ordne sie nach Gewicht. Vater und Sohn Tetricus trenne ich nicht, wahrscheinlich sind sie daran zu unterscheiden, dass der eine bärtig, der andere unbärtig ist; sicher ist das aber nicht. Zum Schluss kann ich möglicherweise in einer späteren Folge zwei Gruppen von Münzen aus je einem Fund und einer Münzstätte publizieren.
Ungewöhnliche und irreguläre Römermünzen (Teil 12)…