Autor: Dr. Wendelin Kellner
Ungewöhnliche und irreguläre Römermünzen (Teil 13)
Die irregulären Tetricus-Münzen sind im gallisch-germanischen Teil des Römerreiches über ein dutzend Jahre lang die wichtigsten Münzen. Die Beschäftigung mit ihnen lohnt sich. Es ist nicht eine einzige Prägung, es sind mehrere Wellen von Prägungen. Marcus Weder (Sternberg, Liste 8, 1996, 27) spricht von „Generationen“ (ausgegeben unter Aurelian, Probus und Diokletian?). Die Münzen werden immer kleiner. Das könnte Zeichen mehrerer Währungsreformen sein, die sich in der regulären Prägung nicht so deutlich zeigen. Die offiziellen Münzen dienten immer schon der kaiserlichen „Propaganda“. Die durften den Zusammenbruch des Währungssystems nicht bekannt machen.
Wie konnte man bei gleich aussehenden Münzen eine Abwertung durchführen? Etwas konnte man am Silbergehalt sparen. Ein Verschwinden der Silberspuren ist auch bei den Radiaten feststellbar. Effektiver war eine Veränderung des Verhältnisses des vom Volk verwendeten Geldes zum Gold. Den Wert der Währung konnte man in Rom einfach ändern, solange man Steuern in Goldwährung (nicht unbedingt in Goldstücken!) einzog.
Ungewöhnliche und irreguläre Römermünzen (Teil 13)…