Autor: Artur und Robert Lehmann
Vom Lesen mittelalterlicher Münzen (2)
Das Lesen mittelalterlicher Münzlegenden ist für den Einsteiger zwar gewöhnungsbedürftig, jedoch schnell erlernbar. Grundkenntnisse in den Sprachen Latein und Griechisch können dabei sehr hilfreich sein, wie bei unserem nächsten vorliegenden Stück. In diesem Artikel soll eine weitere mittelalterliche Münze vorgestellt, entziffert und in den geschichtlichen Kontext eingebunden werden – diesmal ein Stück aus dem Oströmischen (Byzantinischen) Reich.
Das Byzantinische Reich war eine der bedeutendsten Großmächte der mittelalterlichen Welt und wurde von den meisten Zeitgenossen als Rechtsnachfolger des Römischen Reiches betrachtet. Durch die Entstehung des westeuropäischen Kaisertums unter Karl dem Großen (800-814) wurde ihm diese Stellung streitig gemacht, aber noch mehr waren es die Angriffe der Araber im Süden und Osten und die der slawischen Stämme im Norden, welche das „Römische Reich“, wie es sich selbst immer noch nannte, seit etwa 630 immer weiter schrumpfen ließen und seiner machtpolitischen Stellung beraubten. Die Wende dieses schleichenden Niedergangs sollte erst eine neue Dynastie bringen, benannt nach ihrer Herkunft aus einer Landschaft, aus welcher auch der wohl berühmteste griechische Eroberer stammte, Alexander „der Große“.
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