Autor: Helmut Caspar
Von Taler und Kreuzer zu Mark und Pfennig
Nach der Ausrufung des preußischen Königs Wilhelm I. zum deutschen Kaiser am 18. Januar 1871 in Versailles bei Paris – am selben Tag 170 Jahre zuvor hatte sich in Königsberg der erste preußische König Friedrich I. die Krone aufs Haupt gesetzt – wurde im neuen Deutschen Reich die Mark als Einheitswährung aus der Taufe gehoben. Mit ihr wurde das Nebenherbestehen von acht Münzsystemen überwunden. Die von Deutschland als Sieger festgelegten französischen Reparationsleistungen in Höhe von fünf Milliarden Francs setzten sich aus Warenlieferungen sowie Zahlungen in Form von Bargeld, Goldbarren und Wechseln zusammen.
Der Edelmetallzufluss ermöglichte es, eine umfangreiche Goldmünzenproduktion aufzulegen. Nach damaligen Berechnungen lag bis dahin in deutschen Banken und Tresoren Gold im Wert von 245 Millionen Mark, etwa ein Viertel dessen, was an Kontributionen aus Frankreich geliefert wurde.
Von Taler und Kreuzer zu Mark und Pfennig…