Autor: Helmut Caspar
Zaren modernisierten Geldwesen
Seit dem frühen 18. Jahrhundert haben die russischen Zaren eine umfangreiche Münzprägung mit zahllosen Ausgaben aus Kupfer, Silber, Gold und im 19. Jahrhundert sogar aus Platin entfaltet. Dazu brachten sie unzählige Medaillen heraus, die sie und ihre Familienangehörige sowie treue Staatsdiener und Militärs ehren und im Stil einer „Histoire métallique“ ihre Leistungen für alle Zeiten überliefern. Alle diese Prägungen bilden ein interessantes, ja ausgesprochen spannendes Sammelgebiet, das durch hervorragende Angebote im Münzhandel und durch viele Bücher und Kataloge beflügelt wird. Zar Peter der Große war nicht nur Gründer von Sankt Petersburg, sondern ging auch in seiner gewaltsam und rücksichtslosen Art als Um- und Neugestalter seines Reiches sowie als Reformer des mittelalterlich anmutenden russischen Münzwesens in die Geschichte ein.
Sein Befehl, dass sich russische Männer den Bart abschneiden müssen und westeuropäische Kleider tragen sollen, wurde zähneknirschend befolgt, denn Widerstand gegen den Selbstherrscher aller Reußen wurde mit der Todesstrafe, der Verbannung und auf andere Weise rigoros geahndet. Für den innovativen Monarchen, der im Geldwesen seines Landes das im damaligen Europa noch ungewöhnliche Dezimalsystem einführte, war klar, dass geordnete, stabile Währungsverhältnisse eine wichtige Voraussetzung für eine florierende Wirtschaft, lukrativen Handel mit anderen Ländern, die er bei seinen Reisen kennen gelernt hatte, und zum Führen von Kriegen sind.
Zaren modernisierten Geldwesen…