Autor: Helmut Caspar
Zehn eine feine Mark
Zu den erfolgreichsten Silbermünzen des 18. Jahrhunderts gehört der österreichische Maria-Theresien-Taler, benannt nach der römisch-deutschen Kaiserin Maria Theresia, die von 1740 bis 1780 regierte und eine ganze Ära, das theresianische Zeitalter, prägte. Die Habsburgerin war die erbittertste Kriegsgegnerin des preußischen Königs Friedrich II., des Großen, der ihr die reiche Provinz Schlesien abjagte und diesen Landraub 1763 im Ergebnis des Siebenjährigen Kriegs bestätigt bekam.
Von der hochwertigen Münze mit dem Bildnis der Kaiserin stammen die wenigsten tatsächlich aus ihrem Todesjahr 1780 und dem ausgehenden 18. Jahrhundert. Die meisten sind, da man sie immer wieder nachgeprägt hat, bedeutend jünger. Der in zahlreichen Versionen hergestellte Maria-Theresien- Taler gehört zur Kategorie der Konventionstaler, von denen zehn auf die feine kölnische Mark im Gewicht von rund 233 Gramm Silber gingen. Dieser Standard wird auf vielen Geldstücken durch den Hinweisen AD NORMAN CONVENTIONIS oder X EINE FEINE MARK unterstrichen. Ein auf österreichischen Ausgaben am Ende der Rückseitenumschrift angebrachtes Andreaskreuz in der Form eines X (= 10) deutet an, dass es sich hier um einen Konventionstaler handelt.
Zehn eine feine Mark…