Autor: Thoralf Am Mihr
Zur russischen Numismatik im 19. Jahrhundert
Zu den größten Seltenheiten bei russischen Münzen gehört der sogenannte Proberubel auf den vermeintlichen Zaren Konstantin. Bis heute ist das historische Interesse dieses Prägevorganges ungebrochen. Die wenigen im internationalen Münzhandel aufgetauchten originalen und später in sehr geringer Stückzahl nachgeprägten Exemplare bilden immer wieder Höhepunkte auf den großen Auktionen in Europa und Übersee und brachten stets außerordentlich hohe Preise. Eine lange Reihe von Fachartikeln nicht nur von russischen Autoren, beschäftigte sich mit den möglichen Umständen der Entstehung des Konstantinrubels und besonders seiner Beziehung zum sogenannten Dekabristenaufstand von 1825 in Sankt Petersburg.
Besonders verdient um die russische Numismatik im allgemeinen und um den Konstantinrubel im besonderen hat sich der russische Chefkurator der Münzsammlung der Ermitage in Sankt Petersburg (Leningrad), Iwan G. Spasski (1904-1990) gemacht. In seiner Schrift „Auf den Spuren einer kostbaren Münze“ (Moskau 1964) erhellte er vielfältige und bis dahin unbekannte Details über die eigenartige Geschichte dieses Rubels. Einige Artikel erschienen im „Journal of the Russian Numismatic Society“ wie z. B. „A new treatment of the Constantine Rouble“ (1991), „P. V. Zubov`s Constantine rouble“ (1993) oder „Kankrin and the Constantine rouble“ (1997). H. M. Severin beschrieb die Münze unter der Zitiernummer 2873 in seinem 1965 in Amsterdam und London erschienenen Werk „The Silver Coinage of Imperial Russia 1682 to 1917“ eingehend.
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