Autor: Konrad Klütz
Zwei Münznamen überdauern drei Zeitepochen
Auch sprachliches Kulturgut ist der Vergänglichkeit unterworfen. Um so erfreulicher ist es, daß zwei wesentliche Begriffe aus der Antike nach mehr als 2000 Jahren heute noch täglich in Gebrauch sind. Sie stammen aus zwei Kulturen, die unser heutiges Europa entscheidend mitgeprägt haben, und in der Welt der Numismatik vertreten beide vom Namen her eine Ordnung, die in späteren Zeiten nur noch selten Beachtung gefunden hat, nämlich eine klare Aussage über ihr metallisches Eigengewicht.
Es handelt sich um die griechische Drachme und um den römischen Denar. Während die Drachme schon im 6. Jh. v. Chr. aufkam, entstand der Denar ca. 300 Jahre später, etwa 211 v. Chr. im Zweiten Punischen Krieg (218-201). Die Drachme hat also ein Alter von ca. 2500 Jahren erreicht, während der Denar heute ca. 2230 Jahre hinter sich gebracht hat. Beide Münzen, zu allermeist in Silber geschlagen, waren in ihren Weltreichen Hauptwährungsmünzen. Der Denar brachte es im Mittelalter sogar ein zweites Mal dazu, nämlich in der Pfennigzeit (ca. 9.-13. Jh.), da der Pfennig lediglich ein weiterer Name für den Denar war.
Zwei Münznamen überdauern drei Zeitepochen…